Am Kap der guten Hoffnung
- Admin
- 30. Okt. 2019
- 2 Min. Lesezeit
Was für gute Hoffnungen wurden denn wohl ursprünglich in dieses Kap gelegt, dass es heute diesen Namen trägt? 😊
Das haben wir uns zumindest bei der Anfahrt zum südwestlichsten Punkt Afrikas auch gefragt. Die Antwort ist wohl etwas unspektakulärer als erwartet: Auf der Suche nach einem neuen Seeweg nach Afrika, wurde das Kap 1488 erstmals durch den portugiesischen Seefahrer Bartolomeu Diaz und dadurch auch von den Europäern entdeckt. Durch die rauen Wetterverhältnisse gab er ihm erst den Namen „Kap der Stürme". Zehn Jahre später segelte Vasco da Gama auf der gleichen Route an die Küste von Südafrika, in der Hoffnung einen neuen Handelsweg für Europa nach Indien und in den fernen Osten Asiens zu eröffnen, und verhalf dem Küstenpunkt somit zu seinem heuten Namen „Cape of Good Hope".
Die weltbekannte Legende um den „Fliegenden Holländer“ findet ebenfalls hier ihre Wurzeln. Denn der Kapitän dieses holländischen Schiffes schwor 1680 bei stürmischer See, „dass er das Kap umrunden würde und wenn er auf die Hilfe des Teufels zurückgreifen müsse“. Das Schiff verschwand ohne jegliche Spur und die Besatzung war von nun an verdammt im Nebel und bei rauer See auf zu tauchen und andere Seefahrer zu warnen. Heute findet man zahlreiche Schiffswracks an den Ufern des Nature Reserve. Das letzte stammt von 1972. Kleine Überreste von einigen Wracks ragen noch heute aus dem Wasser.
Bei unserem Besuch ist von all diesen Mythen ist nicht mehr viel zu spüren 😊. Von dem Ort „Simons Town“ aus, in welchem wir ein gemütliches kleines Loft mit super Ausblick auf den Ort und das Meer gefunden haben, erkunden wir die Halbinsel.
Wir tun gut daran unseren Besuch des Kaps der guten Hoffnung auf den frühen Morgen anzusetzen. Als wir das Eingangsgate nämlich tags zuvor am Nachmittag ansteuern wartete dort eine ewig lange Autoschlange.
Um halb acht befindet sich hier keine Menschenseele und am sogenannten Cape Point angekommen sind wir eines der ersten Autos. Die Temperaturen sind recht frisch und es bläst uns ein unglaublicher Wind um die Ohren, als wir uns der Küste entlang über einen Boardwalk zum eigentlichen Punkt der Hoffnung und somit auch dem südwestlichsten des Kontinents aufmachen.
Der Ausblick entlang des Weges auf steile Klippen und weiße Strände lässt sich nicht lumpen und beim Blick auf das offene Meer ist es irgendwie eine skurrile Vorstellung, dass das nächste Festland wohl das Eis der Antarktis sein wird.
Neben wunderschönen Aussichtspunkten beherbergt das Kapgebiet auch ein fast 8.000 Hektar großes Naturreservat. Was die Tierwelt betrifft, sind die Big 5 in der Region nicht zu finden, dafür aber Elanantilopen, Bergzebras, Paviane, Baboons, Dassies, Schildkröten, Echsen und Strauße. Vor uns haben sich leider alle recht gut versteckt.
Gute 1,5 Stunden benötigen wir zum Kap der Hoffnung und wieder zurück zu unserem Ausgangspunkt. 10 Minuten nachdem wir am Auto angelangt sind trudeln auch schon die ersten Touri-Busse ein und ein Chineslein nach dem anderen springt heraus. Zum Glück sind wir nun weg 😉 .
Für uns geht’s entlang der Küstenstraße „Chapmans Peak“ weiter nach Kapstadt.
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